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„Wenn der Schlaf fehlt, fehlt die Konzentration“
Warum erholsamer Schlaf so entscheidend ist

Schwierigkeiten, sich zu konzentrieren, Dinge zu Ende zu bringen oder Emotionen zu regulieren – das erleben viele Familien im Alltag mit ihren Kindern. Was viele nicht wissen: Hinter diesen Herausforderungen kann ein ganz zentraler Faktor stehen – Schlafmangel.

Kinder brauchen ausreichend und qualitativ guten Schlaf, damit ihr Gehirn tagsüber leistungsfähig ist. Ist dieser Schlaf gestört, zeigen sich oft Symptome, die an eine Aufmerksamkeitsstörung erinnern – oder eine bestehende ADHS verstärken.

Konzentrationsprobleme durch Schlafmangel?

Ja – der Zusammenhang ist wissenschaftlich gut belegt. Während des Schlafs verarbeitet das Gehirn die Erlebnisse des Tages, regeneriert sich und stärkt neuronale Verbindungen, die für Lernen, Gedächtnis und emotionale Stabilität wichtig sind.

Kinder mit chronischem Schlafmangel...

  • sind reizbarer und emotional instabil,
  • können sich schlechter konzentrieren,
  • wirken unruhig, fahrig oder überdreht,
  • zeigen häufiger impulsives Verhalten.

In manchen Fällen führt das sogar zu Fehldiagnosen: Ein Kind, das nur chronisch übermüdet ist, wird fälschlich als ADHS-betroffen eingestuft. Umgekehrt verstärkt schlechter Schlaf tatsächlich bestehende ADHS-Symptome:

Kind kann nicht schlafen Chinnapong - stock.adobe.com

Schlaf und ADHS – ein wechselseitiges Verhältnis

ADHS und Schlafprobleme treten häufig gemeinsam auf. Dabei ist unklar, was Ursache und was Folge ist – fest steht jedoch: Sie verstärken sich gegenseitig.

Kinder mit ADHS haben oft...

  • Schwierigkeiten beim Einschlafen,
  • häufiges nächtliches Aufwachen,
  • unruhigen, nicht erholsamen Schlaf.

Das führt zu einem Teufelskreis: Tagsüber sind die Kinder noch unaufmerksamer, gereizter und emotional labiler – was wiederum das Einschlafen am Abend erschwert.

Auch die emotionale Regulation leidet stark unter Schlafmangel. Kinder mit zu wenig Schlaf geraten schneller in Wut, können Frust schlechter aushalten oder reagieren überempfindlich auf kleine Reize. Das belastet nicht nur sie selbst, sondern auch ihr Umfeld.

Was hilft? – Bewährte Methoden zur Schlafhygiene

Die gute Nachricht: In vielen Fällen lassen sich Schlafprobleme durch einfache Maßnahmen deutlich verbessern. Die sogenannte Schlafhygiene umfasst hilfreiche Gewohnheiten rund ums Zubettgehen, die Kindern helfen, abends leichter zur Ruhe zu kommen und besser zu schlafen.

Empfohlene Maßnahmen:

  • Regelmäßige Schlafenszeiten: Ein fester Rhythmus hilft dem Körper, sich auf Schlaf einzustellen.
  • Digital Detox am Abend: Mindestens eine Stunde vor dem Zubettgehen auf Bildschirme verzichten – Blaulicht hemmt die Ausschüttung des Schlafhormons Melatonin.
  • Beruhigende Rituale: Vorlesen, Kuscheln oder ruhige Musik schaffen Sicherheit und fördern die innere Ruhe.
  • Optimale Schlafumgebung: Dunkel, ruhig und nicht zu warm. Das Kinderzimmer sollte ein Ort der Entspannung sein – frei von Spielzeugreizen oder Medien.
  • Leichtes Abendessen: Keine schweren Mahlzeiten oder süßen Snacks kurz vor dem Schlafen.

In ergotherapeutischen Praxen wird diese Basis oft ergänzt durch verhaltenstherapeutische Elemente oder Elternberatung – je nachdem, wie ausgeprägt die Schlafprobleme sind.

Neurofeedback – Schlaf und Aufmerksamkeit gezielt trainieren

Eine besondere Form der Unterstützung bietet Neurofeedback – ein computergestütztes, wissenschaftlich anerkanntes Verfahren, das gezielt die Selbstregulation des Gehirns trainiert. Dabei lernen Kinder, ihre Gehirnaktivität in Richtung eines ruhigeren und fokussierten Zustands zu lenken.

Das Besondere an Neurofeedback:

  • Es funktioniert ohne Medikamente.
  • Kinder erleben die Wirkung unmittelbar, motivierend und spielerisch.
  • Es kann sowohl Konzentration als auch Schlafqualität verbessern.

Gerade bei Kindern mit ADHS oder stressbedingten Schlafproblemen zeigt sich häufig eine messbare Verbesserung der Einschlafzeit, der nächtlichen Durchschlafphasen sowie der Tageskonzentration nach einigen Wochen Training.

Fazit: Wer gut schläft, kann sich besser konzentrieren

Schlafstörungen sind bei vielen Kindern ein unterschätzter Faktor für schulische Probleme, emotionale Ausbrüche und Aufmerksamkeitsdefizite. Besonders bei ADHS ist es wichtig, nicht nur auf Verhalten und Symptome zu schauen, sondern auch auf die Qualität des Schlafs.

Ein ganzheitlicher Blick – kombiniert mit Methoden wie Neurofeedback und gezielter Schlafhygiene – kann hier entscheidend helfen.

In unserer Praxis erleben wir immer wieder, wie bereits kleine Veränderungen im Schlafverhalten große Wirkung zeigen: Kinder sind wacher, ausgeglichener und aufnahmefähiger. In Kombination mit Neurofeedback gelingt es vielen, einen gesunden Schlaf-Wach-Rhythmus aufzubauen und ihre Konzentrationsfähigkeit spürbar zu verbessern – ohne Leistungsdruck, spielerisch und individuell begleitet.