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Blankoverordnung in der Ergotherapie – Mehr Flexibilität für alle Beteiligten

Die Blankoverordnung (BVO) eröffnet neue Wege in der ergotherapeutischen Versorgung. Sie ermöglicht eine flexiblere und individuellere Therapieplanung – angepasst an die tatsächlichen Bedürfnisse der Patienten. Doch was genau bedeutet das für Patienten, Ärzte und Therapeuten? Wie funktioniert die Blankoverordnung, und welche Vorteile bringt sie mit sich?

Für Patienten: Mehr Therapie nach Ihrem Bedarf

Eine Blankoverordnung ist eine besondere Form der ergotherapeutischen Verordnung. Anders als bei herkömmlichen Rezepten entscheidet nicht der Arzt, wie oft und wie lange Sie behandelt werden, sondern Ihr Therapeut – gemeinsam mit Ihnen. Dadurch kann die Therapie besser an Ihren individuellen Bedarf angepasst werden.

Wichtige Informationen für Sie als Patient

Wer kann eine Blankoverordnung erhalten?

Derzeit ist die Blankoverordnung für drei bestimmte Diagnosegruppen zugelassen:

  • SB1: Schädigungen des zentralen Nervensystems (z. B. nach Schlaganfall)
  • PS3: Degenerative Erkrankungen (z. B. Parkinson, Demenz)
  • PS4: Entzündliche Erkrankungen (z. B. Multiple Sklerose)

Wie lange läuft die Blankoverordnung?

  • Die Verordnung gilt für 16 Wochen. Danach darf Ihr Arzt oder Ihre Ärztin bei Bedarf eine weitere BVO ausstellen. Eine frühere Ausstellung ist nicht zulässig

Wie wird die Therapie geplant?

  • Die Dauer und Häufigkeit der Sitzungen werden individuell auf Ihre Bedürfnisse abgestimmt.
  • In akuten Phasen können Termine häufiger oder länger stattfinden.
  • In stabileren Phasen können größere Abstände zwischen den Terminen helfen, Ihre Selbstständigkeit zu fördern.

Wann erfolgt die Zuzahlung?

  • Anders als bei herkömmlichen Verordnungen erfolgt die gesetzliche Zuzahlung erst nach Abschluss der gesamten Behandlung.
  • Da sich die Behandlung über einen längeren Zeitraum erstreckt, kann bzw. wird die Zuzahlung höher ausfallen als bei Einzelverordnungen.

Ihre Vorteile als Patient

  • Weniger Arztbesuche – Sie benötigen nicht alle 10 Sitzungen eine neue Verordnung.
  • Flexibilität – Therapieeinheiten können an Ihren aktuellen Gesundheitszustand angepasst werden.
  • Mehr Selbstständigkeit – Sie haben die Möglichkeit, Therapiepausen zu testen und so Ihren Fortschritt selbst zu erleben.

Für Ärzte: Therapie ohne Budgetbelastung

Viele Ärzte sind unsicher, ob sie eine Blankoverordnung ausstellen sollen – oft wegen möglicher Budgetbelastungen. Doch hier gibt es eine gute Nachricht:
Blankoverordnungen belasten Ihr Budget nicht!

Was bedeutet das konkret für Sie als Arzt?

  • Kein Budgetrisiko – Die Kosten für die Blankoverordnung werden nicht auf Ihr Heilmittelbudget angerechnet.
  • Einfachere Versorgung für Ihre Patienten – Sie müssen nicht mehr nach wenigen Sitzungen eine neue Verordnung ausstellen.
  • Weniger Bürokratie – Eine einzige Verordnung ermöglicht bis zu 16 Wochen Therapie, ohne dass ein erneutes Rezept erforderlich ist.

Für welche Patienten ist eine Blankoverordnung möglich?

Aktuell gilt die BVO nur für die folgenden Diagnosegruppen:

  • SB1: Schädigungen des zentralen Nervensystems
  • PS3: Degenerative Erkrankungen
  • PS4: Entzündliche Erkrankungen

Erste Rückmeldungen aus unserer Praxis

Viele Ärzte haben uns bereits berichtet, dass ihre Patienten von der Blankoverordnung profitieren. Sie erleben eine bessere Versorgung, während gleichzeitig der bürokratische Aufwand reduziert wird.

Die Möglichkeit, Therapiebedarf flexibel zu gestalten, wird von Patienten und Therapeuten gleichermaßen geschätzt.

Für Therapeuten: Mehr Freiraum, aber auch mehr Verantwortung

Die Blankoverordnung gibt Ergotherapeuten mehr Entscheidungsspielraum – bedeutet aber auch einen höheren organisatorischen Aufwand.

Wie funktioniert die Therapieplanung mit einer BVO?

  • Flexible Anpassung – Die Dauer und Häufigkeit der Behandlungen können individuell festgelegt werden.
  • Abrechnung in 15-Minuten-Blöcken – Eine Behandlung muss mindestens 30 Minuten dauern, kann aber bis zu 180 Minuten betragen.
  • Zusätzliche Vor- und Nachbereitungszeit – Ein 15-Minuten-Intervall ist hierfür abrechenbar.
  • Verschiedene Therapieformen möglich – Einzel-, Gruppen- oder Parallelbehandlungen sowie Teletherapie.

Das Ampelsystem: Was Sie wissen müssen

Die Krankenkassen kontrollieren die Behandlungshäufigkeit mit einem Ampelsystem:

  • Grün: Die Anzahl und Dauer der Behandlungen pro Woche bewegen sich im normalen, medizinisch vertretbaren Rahmen.
  • Gelb: Die Behandlungsfrequenz liegt über dem Durchschnitt – eine genauere Prüfung kann erfolgen.
  • Rot: Es wurden auffällig viele Behandlungen durchgeführt - Sanktionen bis zu 10 % Rückzahlung möglich.

Vorteile für Ergotherapeuten

  • Mehr Autonomie – Sie können Behandlungsdauer und -frequenz individuell anpassen.
  • Nachhaltigere Therapie – Patienten können lernen, in stabilen Phasen selbstständiger zu agieren.
  • Effektivere Behandlung – Mehr Flexibilität ermöglicht eine gezieltere Steuerung des Therapieprozesses.

Herausforderungen für Therapeuten

  • Mehr Dokumentationsaufwand – Das Ampelsystem erfordert eine lückenlose Dokumentation.
  • Finanzielles Risiko – bei überhöhter Frequenz drohen Rückforderungen.
Mutter und Tochter suchen online nach Ergotherapeuten

Fazit: Eine Chance für eine bessere Therapie

Die Blankoverordnung ist ein wichtiger Schritt hin zu einer flexibleren und bedarfsgerechten Ergotherapie.

  • Für Patienten bedeutet sie eine individuellere Behandlung und weniger Arztbesuche.
  • Für Ärzte bedeutet sie eine Entlastung des Budgets und eine vereinfachte Verordnung.
  • Für Therapeuten bedeutet sie mehr Entscheidungsspielraum, aber auch eine größere Verantwortung.

Haben Sie Fragen zur Blankoverordnung oder möchten Sie wissen, ob sie für Sie in Frage kommt? Wir sind für Sie da!

Kommen Sie gerne auf uns zu – wir beraten Sie individuell und unterstützen Sie auf Ihrem Weg zur bestmöglichen Therapie.