Berufliche Wiedereingliederung nach psychischen Erkrankungen
Zurück ins Arbeitsleben – mit Unterstützung der Ergotherapie
Der Mai beginnt mit dem Tag der Arbeit – einem Anlass, der nicht nur an faire Arbeitsbedingungen erinnert, sondern auch daran, wie wichtig sinnstiftende Beschäftigung für unsere seelische Gesundheit ist. Doch was passiert, wenn die eigene psychische Gesundheit nach einer Erkrankung nicht mehr mit dem gewohnten Arbeitsalltag Schritt halten kann?
Inhaltsverzeichnis
Zurück in den Job – eine Herausforderung mit vielen Fragen
Viele Menschen, die eine psychische Erkrankung hinter sich haben – sei es eine Depression, Angststörung, ein Burnout oder eine Erschöpfungsdepression – erleben den Gedanken an die Rückkehr in den Beruf als belastend. Die Vorstellung, wieder „funktionieren“ zu müssen, löst nicht selten Unsicherheit und Stress aus.
Plötzlich kreisen die Gedanken um Fragen wie:
Bin ich überhaupt wieder belastbar? Wie werde ich mit den Anforderungen umgehen? Was, wenn ich wieder an meine Grenzen komme?
Diese Gedanken sind verständlich – und absolut legitim. Die berufliche Wiedereingliederung ist ein Prozess, der individuelle Begleitung und viel Feingefühl braucht. Und genau hier kann Ergotherapie eine wertvolle Unterstützung sein.
Ergotherapie als Brücke zurück ins Berufsleben
In unserer Praxis in Berlin begleiten wir Menschen dabei, nach psychischer Erkrankung Schritt für Schritt wieder in ihr berufliches Leben zurückzufinden. Dabei steht nicht die schnelle Rückkehr im Vordergrund, sondern ein nachhaltiger Weg, der sich an Ihrer persönlichen Belastbarkeit und Ihren Lebensumständen orientiert.
Wir setzen auf eine ganzheitliche Herangehensweise:
- Aufbau einer neuen Tagesstruktur
- Stärkung der Konzentration, Belastbarkeit und Selbstorganisation
- Entwicklung realistischer Ziele und Rückfallprophylaxe
- Unterstützung im Umgang mit Stress, Überforderung und Ängsten
- Förderung sozialer und kommunikativer Fähigkeiten
In der Therapie analysieren wir gemeinsam, welche Anforderungen Ihr Arbeitsplatz an Sie stellt – und wie Sie sich darauf vorbereiten können. Je nach Bedarf nutzen wir praktisches Alltagstraining, kreative Methoden oder gezielte kognitive Übungen. Belastungserprobungen helfen dabei, die eigene Leistungsfähigkeit behutsam auszutesten – ohne Druck, aber mit klarem Ziel.
Struktur, Stabilität und Selbstvertrauen
Ein häufiges Thema unserer Klient*innen ist das Gefühl der Desorientierung nach einer längeren Auszeit. Der Alltag verliert an Form, Aufgaben bleiben liegen, Energie fehlt. Umso wichtiger ist es, wieder Verlässlichkeit und Rhythmus in den Tag zu bringen.
Wir erarbeiten gemeinsam kleine, erreichbare Ziele, die im Alltag umsetzbar sind und so Schritt für Schritt neue Stabilität schaffen. Ein strukturierter Wochenplan kann dabei ebenso helfen wie der Austausch mit anderen, Reflexionsgespräche oder das Üben von Alltagssituationen. Wichtig ist: Erfolgserlebnisse werden bewusst gemacht, denn sie zeigen, dass Veränderung möglich ist – und dass es weitergeht.
Psychische Gesundheit braucht Zeit – und gute Begleitung
Ein stabiler Alltag beginnt nicht erst im Büro – sondern Zuhause, im Denken, im Fühlen. Deshalb arbeiten wir in der Ergotherapie auch mit Methoden, die tiefer greifen:
Durch aktivierende Maßnahmen und das gezielte Setzen von Zielen gewinnen Betroffene wieder Handlungsspielräume zurück. In geschütztem Rahmen können soziale Fähigkeiten neu aufgebaut, Selbstvertrauen gestärkt und Kommunikation geübt werden.
Auch kreative Medien wie Malen, Gestalten oder Musik kommen zum Einsatz, um emotionale Themen greifbar zu machen. Zusätzlich bietet Neurofeedback die Möglichkeit, die Selbstregulation des Gehirns zu fördern – besonders hilfreich bei Konzentrationsstörungen, innerer Unruhe oder Angst.
Diese Basisarbeit ist auch für die berufliche Wiedereingliederung zentral – denn ein stabiler Alltag ist der erste Schritt zu einem stabilen Berufsleben.
Mehr zur Ergotherapie bei psychischen Erkrankungen finden Sie hier.
Rezeptfrei starten – mit individuellen Gesundheitsleistungen (IGeL)
Nicht alle ergotherapeutischen Maßnahmen, die bei der beruflichen Wiedereingliederung sinnvoll sind, werden von den Krankenkassen übernommen. Viele unserer Leistungen bieten wir deshalb auch als Individuelle Gesundheitsleistungen (IGeL) an. So können wir rezeptfrei und ohne lange Wartezeiten gemeinsam mit Ihrer Behandlung beginnen – ganz unkompliziert und auf Ihre Bedürfnisse abgestimmt.
Das bedeutet: Sie entscheiden mit, wann und wie Sie starten möchten – und wir gestalten den Prozess gemeinsam so, dass er in Ihr Leben passt. Weitere Informationen zum Ablauf und zu den Vorteilen unserer Wunschleistungen finden Sie hier.

Fazit: Arbeit darf wieder Teil Ihres Lebens werden – in Ihrem Tempo
Die Rückkehr in den Beruf nach einer psychischen Krise ist kein gerader Weg – aber einer, der sich lohnen kann. Es geht nicht darum, schnell wieder zu „funktionieren“, sondern darum, nachhaltig Fuß zu fassen und sich selbst dabei treu zu bleiben.
In unserer Praxis begleiten wir Sie mit Erfahrung, Einfühlungsvermögen und einem klaren Blick für Ihre Ressourcen. Wir stehen für eine Therapie, die den Menschen in den Mittelpunkt stellt – mit allem, was ihn ausmacht.
Für einen Alltag, der wieder tragfähig wird.
Für Arbeit, die wieder Sinn stiften darf – ohne zu überfordern.